Von Hegel zu Marx (Typoskript A) | Von Hegel zu Marx (Typoskript B) | Von Hegel zu Marx (Transkript der Radiosendung) | Von Hegel zu Marx |
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3 Dennoch sind Umkehrung und Umstülpung von ausserordentlichem Gewicht. Sie geben zu verstehen, dass die traditionelle Hierarchie der Werte, wenn auch nicht notwendigerweise ihre Gehalte, willkürlich, Nietzsche würde sagen: durch einen Willen gesetzt ist. Das Ende der Tradition, so scheint es, beginnt mit dem Sturz | Dennoch sind Umkehrung und Umstülpung von ausserordentlichem Gewicht. Sie geben zu verstehen, dass die traditionelle Hierarchie der Werte, wenn auch nicht notwendigerweise ihre Gehalte, willkürlich, Nietzsche würde sagen: durch einen Willen gesetzt ist. Das Ende der Tradition, so scheint es, beginnt mit dem Sturz | [absent] | Dennoch sind Umkehrung und Umstülpung von ausserordentlichem Gewicht. Sie geben zu verstehen, dass die traditionelle Hierarchie der Werte, wenn auch nicht notwendigerweise ihre Gehalte, willkürlich, Nietzsche würde sagen: durch einen Willen gesetzt ist. Das Ende der Tradition, so scheint es, beginnt mit dem Sturz |
4 Es ist in der Tat perspektivisches Denken, das der Marxismus seither |2 in alle Fächer der Geisteswissenschaften getragen hat. Was wir in einem spezifischen und politisch bestimmten Sinne Marxismus nennen, wird dem ausserordentlichen Einfluss von Marx auf die Geisteswissenschaften schwerlich gerecht. Dieser besteht keineswegs in der von ihm selbst ja niemals gehandhabten Methode des Vulgärmarxismus, alle politischen und kulturellen Erscheinungen aus materiellen Bedingungen des Produktionsprozesses zu erklären; das Neue und ausserordentlich Wirksame seiner Betrachtungsweise bestand vielmehr darin, Kultur, Politik, Gesellschaft und Wirtschaft in einem Funktionszusammenhang zu sehen, von dem es sich bald herausstellte, dass er sich beliebig perspektivisch verschieben lässt. Max | Es ist in der Tat perspektivisches Denken, das der Marxismus seither |2 in alle Fächer der Geisteswissenschaften getragen hat. Was wir in einem spezifischen und politisch bestimmten Sinne Marxismus nennen, wird dem ausserordentlichen Einfluss von Marx auf die Geisteswissenschaften schwerlich gerecht. Dieser besteht keineswegs in der von ihm selbst ja niemals gehandhabten Methode des Vulgärmarxismus, alle politischen und kulturellen Erscheinungen aus materiellen Bedingungen des Produktionsprozesses zu erklären; das Neue und ausserordentlich Wirksame seiner Betrachtungsweise bestand vielmehr darin, Kultur, Politik, Gesellschaft und Wirtschaft in einem Funktionszusammenhang zu sehen, von dem es sich bald herausstellte, dass er sich beliebig perspektivisch verschieben lässt. Max | [absent] | Es ist in der Tat perspektivisches Denken, das der Marxismus seither in alle Fächer der Geisteswissenschaften getragen hat. Was wir in einem spezifischen und politisch bestimmten Sinne Marxismus nennen, wird dem ausserordentlichen Einfluss von Marx auf die Geisteswissenschaften schwerlich gerecht. Dieser besteht keineswegs in der von ihm selbst ja niemals gehandhabten Methode des Vulgärmarxismus, alle politischen und kulturellen Erscheinungen aus materiellen Bedingungen des Produktionsprozesses zu erklären; das Neue und ausserordentlich |2 Wirksame seiner Betrachtungsweise bestand vielmehr darin, Kultur, Politik, Gesellschaft und Wirtschaft in einem Funktionszusammenhang zu sehen, von dem es sich bald herausstellte, dass er sich beliebig perspektivisch verschieben lässt. Max |
5 Was sich im modernen Denken mit Marx einerseits und Nietzsche andererseits ereignete, ist die Übernahme des Rahmens der Tradition bei gleichzeitiger Leugnung ihrer Autorität. Dies ist die eigentlich geschichtliche Bedeutung der Umstülpung Hegels und der Umkehrung Platos. Alle derartigen Operationen aber, in denen | Was sich im modernen Denken mit Marx einerseits und Nietzsche andererseits ereignete, ist die Übernahme des Rahmens der Tradition bei gleichzeitiger Leugnung ihrer Autorität. Dies ist die eigentlich geschichtliche Bedeutung der Umstülpung Hegels und der Umkehrung Platos. Alle derartigen Operationen aber, in denen | Was sich im modernen Denken mit Marx einerseits und Nietzsche andererseits ereignete, ist die Übernahme des Rahmens der Tradition bei gleichzeitiger Leugnung ihrer Autorität. Dies ist die eigentlich geschichtliche Bedeutung der Umstülpung Hegels und der Umkehrung Platos. Alle derartigen Operationen aber, in denen | |
6 Dass Methoden nicht beliebig sind, dass unsere Art und Weise an eine Sache heranzugehen, nicht nur das Wie des Zugangs sondern auch das Was des Gefundenen bestimmt, ist zu selbstverständlich als dass es einer Erörterung bedürfte. Wesentlicher ist, dass sich Dialektik als Methode erst | Dass Methoden nicht beliebig sind, dass unsere Art und Weise an eine Sache heranzugehen, nicht nur das Wie des Zugangs sondern auch das Was des Gefundenen bestimmt, ist zu selbstverständlich als dass es einer Erörterung bedürfte. Wesentlicher ist, dass sich Dialektik als Methode erst | Dass Methoden nicht beliebig sind, dass unsere Art und Weise an eine Sache heranzugehen, nicht nur das Wie des Zugangs | Dass Methoden nicht beliebig sind, dass unsere Art und Weise |
7 Das Formale, das Marx von Hegel übernahm, ist bekanntlich jener Dreischritt von Thesis über Antithesis | Das Formale, das Marx von Hegel übernahm, ist bekanntlich jener Dreischritt von Thesis über Antithesis | Das Formale, das Marx von Hegel übernahm, ist bekanntlich jener Dreischritt von Thesis über Antithesis | Das Formale, das Marx von Hegel übernahm, ist bekanntlich jener Dreischritt von Thesis über Antithesis |
8 Marx selbst hat das Wesentliche seiner Beziehung und seiner Abkehr von Hegel in dem Satz gedeutet, der die sogenannte 11. These über Feuerbach bildet: | Marx selbst hat das Wesentliche seiner Beziehung und seiner Abkehr von Hegel in dem Satz gedeutet, der die sogenannte 11. These über Feuerbach bildet: | Marx selbst hat das Wesentliche seiner Beziehung und seiner Abkehr von Hegel in dem Satz gedeutet, der die sogenannte 11. These über Feuerbach bildet: | Marx selbst hat das Wesentliche seiner Beziehung und seiner Abkehr von Hegel in dem Satz gedeutet, der die sogenannte 11. These über Feuerbach bildet: |
9 Aber auch dieser Bruch Marx' mit der Tradition vollzieht sich noch in ihrem Rahmen. Was Marx nicht bezweifelte, ist das Verhältnis zwischen Denken und Handeln selbst. Die Feuerbach-These spricht deutlich |6 aus: Nur weil und nachdem die Philosophen die Welt interpretiert hatten, konnte die Zeit kommen, sie zu verändern. Darum konnte Marx auch seine revolutionäre Politik | Aber auch dieser Bruch Marx' mit der Tradition vollzieht sich noch in ihrem Rahmen. Was Marx nicht bezweifelte, ist das Verhältnis zwischen Denken und Handeln selbst. Die Feuerbach-These spricht deutlich |6 aus: Nur weil und nachdem die Philosophen die Welt interpretiert hatten, konnte die Zeit kommen, sie zu verändern. Darum konnte Marx auch seine revolutionäre Politik | Aber auch dieser Bruch Marx' mit der Tradition vollzieht sich noch in ihrem Rahmen. Was Marx nicht bezweifelte, ist das Verhältnis zwischen Denken und Handeln selbst. Die Feuerbach-These spricht deutlich aus: Nur weil und nachdem die Philosophen die Welt interpretiert hatten, konnte die Zeit kommen, sie zu verändern. Darum konnte Marx auch seine revolutionäre Politik mit | Aber auch dieser Bruch Marx' mit der Tradition vollzieht sich noch in ihrem Rahmen. Was Marx nicht bezweifelte, ist das Verhältnis zwischen Denken und Handeln selbst. Die Feuerbach-These spricht deutlich aus: Nur weil und nachdem die Philosophen die Welt interpretiert hatten, [metamark ————————] |
10 An die Stelle der | An die Stelle der | An die Stelle der | An die Stelle der |
11 Hinter | Hinter | Hinter | Hinter |
12 Was dieses neue Selbstverständnis des Menschen als eines animal laborans nun wirklich besagt und impliziert, können wir hier nicht weiter verfolgen. Es muss genügen, darauf hinzuweisen, dass es einerseits auf das Genaueste dem entscheidenden gesellschaftlichen Ereignis der neueren Geschichte entspricht, die zuerst der Arbeiterklasse gleiche Bürgerrechte zugestand, um dann alle Tätigkeit des Menschen als Arbeit[metamark —————————————————————————————————————————————>] |8 zu verstehen und als Produktivität zu interpretieren. Entscheidend ist hierbei, dass Marx in seiner Lehre von den Produktivkräften, welche auf menschlicher Arbeit beruhen, die Konfusion der klassischen | Was dieses neue Selbstverständnis des Menschen als eines animal laborans nun wirklich besagt und impliziert, können wir hier nicht weiter verfolgen. Es muss genügen, darauf hinzuweisen, dass es einerseits auf das Genaueste dem entscheidenden gesellschaftlichen Ereignis der neueren Geschichte entspricht, die zuerst der Arbeiterklasse gleiche Bürgerrechte zugestand, um dann alle Tätigkeit des Menschen als Arbeit |8 zu verstehen und als Produktivität zu interpretieren. Entscheidend ist hierbei, dass Marx in seiner Lehre von den Produktivkräften, welche auf menschlicher Arbeit beruhen, die Konfusion der klassischen | Was dieses neue Selbstverständnis des Menschen als eines animal laborans nun wirklich besagt und impliziert, können wir hier nicht weiter verfolgen. Es muss genügen, darauf hinzuweisen, dass es einerseits auf das Genaueste dem entscheidenden gesellschaftlichen Ereignis der neueren Geschichte entspricht, die zuerst der Arbeiterklasse gleiche Bürgerrechte zugestand, um dann alle Tätigkeit des Menschen als Arbeit zu verstehen und als Produktivität zu interpretieren. Entscheidend ist hierbei, dass Marx in seiner Lehre von den Produktivkräften, welche auf menschlicher Arbeit beruhen, die Konfusion der klassischen | Was dieses neue Selbstverständnis des Menschen als eines animal laborans nun wirklich besagt und impliziert, können wir hier nicht weiter verfolgen. Es muss genügen, darauf hinzuweisen, dass es einerseits |6 auf das Genaueste dem entscheidenden gesellschaftlichen Ereignis der neueren Geschichte entspricht, die zuerst der Arbeiterklasse gleiche Bürgerrechte zugestand, um dann alle Tätigkeit des Menschen als Arbeit zu verstehen und als Produktivität zu interpretieren. Entscheidend ist hierbei, dass Marx in seiner Lehre von den Produktivkräften, welche auf menschlicher Arbeit beruhen, die Konfusion der klassischen |
13 [absent] | [absent] | [absent] | 3 Jenenser Realphilosophie, Ausgabe Meiner, Bd. XX, S.199 |
14 [absent] | [absent] | [absent] | 4 Jenenser Realphilosophie, Ausgabe Meiner, Bd. XX, S.199 |